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Rheuma ist ein Sammelbegriff für zahlreiche Erkrankungen – und mit vielen Vorurteilen und Mythen verknüpft: Dass allein alte Menschen betroffen sind, ist ebenso falsch wie der Volksglaube, Rheuma werde durch feuchtes Klima verursacht. Auch Entzündungsherde wie vereiterte Zähne oder Mandeln führen nicht zu Rheuma.
Rheuma stammt aus dem Griechischen und bedeutet „fließende, ziehende Schmerzen" am Bewegungsapparat. Knochen, Gelenke oder Knorpel können ebenso wie Muskeln, Bänder oder Sehnen betroffen sein. Rheumatische Erkrankungen beschränken sich aber nicht auf den Bewegungsapparat. Fast alle Organe können entzündlich-rheumatisch erkranken.
Je nach Krankheitsbild sind beim Rheuma auch die Haut, innere Organe wie Herz, Nieren und Lunge oder das Nervensystem beteiligt. Dies ist frühzeitig zu erkennen und konsequent mitzubehandeln. Der Rheumatologe muss daher immer den ganzen Körper im Blick haben. Deshalb kooperieren wir intensiv mit weiteren Abteilungen in der Fachklinik und darüber hinaus:
Einmal in der Woche finden in der Fachklinik interdisziplinäre Sprechstunden statt, um Patienten mit dermatologischen und internistisch-immunologischen Problemen gemeinsam zu betreuen. Dabei werden die weitere Diagnostik und Therapien in die Wege geleitet. Mehr zur Dermatologie
Entzündlich-rheumatische Erkrankungen sind häufig auch mit kardiovaskulären Begleit-erkrankungen, zum Beispiel Bluthochdruck oder Myokardinfarkt assoziiert. Diese beeinträchtigen die Prognose und die Lebensqualität der Patienten zusätzlich. Mehr zur Kardiologie
Bei manchen entzündlich-rheumatischen Patienten ist zum Beispiel eine Gelenk-Operation erforderlich. In diesen Fällen arbeiten wir Rheumatologen mit Orthopäden zusammen.
Mehr zur Orthopädie
Unser Chefarzt Dr. Rath ist nicht nur Rheumatologe, sondern auch Nephrologe. Er arbeitet eng mit dem Nierenzentrum Bad Bentheim zusammen, das sich auf dem Gelände der Fachklinik befindet. Dank dieser Kooperation sind dialysepflichtige Rheumapatienten bei einem Reha-Aufenthalt in Bad Bentheim bestens aufgehoben. Therapien und Anwendungen werden an die Dialysezeiten angepasst. Mehr zum Nierenzentrum Bad Bentheim
Patienten mit entzündlichen Augenerkrankungen bei rheumatologischen Erkrankungen sollten in einem Zentrum versorgt werden. Daher kooperiert Dr. Rath eng mit dem Uveitiszentrum am St. Franziskus-Hospital Münster. Dort werden Patienten mit entzündlichen Augenerkrankungen betreut, bei denen der Verdacht auf eine zugrundeliegende entzündlich-rheumatische Systemerkrankung oder eine gesicherte rheumatische Erkrankung vorliegt. Das Uveitiszentrum sorgt für eine interdisziplinäre Betreuung durch Augenärzte und internistische Rheumatologen. Mehr zum Uveitiszentrum
Bei Krankheiten, die fachübergreifende Diagnostik und Behandlung erfordern, verfügen wir über besondere Kompetenz und Erfahrung. Bereits seit 1711, als die erste Schwefelquelle erschlossen wurde, lassen sich Patienten und Patientinnen mit rheumatischen Erkrankungen in Bad Bentheim erfolgreich behandeln. Neben dem Naturheilmittel Schwefelmineralwasser setzen wir inzwischen auch Thermalsole ein. Heute umfasst unser Behandlungsspektrum folgende rheumatologische Erkrankungen:
Arthritis psoriatica (Schuppenflechtenrheuma) ist eine chronisch-entzündliche Arthritis. Sie kann bei Personen mit einer Schuppenflechte (Psoriasis) oder ihren nahen Verwandten auftreten. Die Symptome sind ähnlich wie bei einer rheumatoiden Arthritis, häufig ist die Verteilung der betroffenen Gelenke jedoch nicht symmetrisch. Die Psoriasis-Arthritis zählt zu den Autoimmunerkrankungen. Das bedeutet, dass das Immunsystem körpereigene Strukturen angreift. Der Grund dafür ist bisher ungeklärt. Die Psoriasis-Arthritis betrifft bis zu einem Drittel der Psoriasis-Patienten/-Patientinnen und kann sich auch erst Jahre nach Auftreten der Hauterkrankung manifestieren. Die Erkrankung tritt bei Frauen und Männern etwa gleich häufig auf.
Die Psoriasis-Arthritis ist heutzutage sehr gut therapierbar. Jährlich werden bei uns etwa 1.000 Patienten und Patientinnen mit der Diagnose oder der Verdachtsdiagnose Psoriasis-Arthritis zur therapieintensiven Behandlung und Rehabilitation stationär aufgenommen – je nach Schwerpunkt der Erkrankung wahlweise in der Klinik für Innere Medizin/Rheumatologie oder der Hautklinik.
Unsere erfolgreichen Therapien basieren auf einem ganzheitlichen Vorgehen, das sowohl die Hautbefunde als auch die internistisch-rheumatologischen Befunde berücksichtigt. In unserer Klinik nutzen wir medikamentöse Therapien, eine differenzierte Salbenbehandlung und eine intensive Balneophoto-Therapie. Das erfolgreiche „Tote Meer-Prinzip" zieht zunehmend mehr Patienten und Patientinnen mit Psoriasis-Arthritis in die Klinik. Von der Balneophoto-Therapie profitieren auch Psoriasis-Patienten/-Patientinnen mit weniger ausgeprägten Hautbefunden.
Die Systemische Sklerose ist eine Erkrankung aus dem Formenkreis der entzündlichen Bindegewebskrankheiten (Kollagenosen). Dabei kann eine Vielzahl von Organen befallen sein. Die Haut der Patienten und Patientinnen verhärtet sich und wird steif. An den Händen kann dies zu einem erheblichen Funktionsverlust der Feinmotorik führen. Viele Patienten und Patientinnen haben Durchblutungsstörungen (Raynaud-Phänomen), die manchmal mit offenen Hautstellen an den Fingern (digitale Ulcerationen) einhergehen können.
Bei der physikalischen Therapie dieser Krankheitsbilder zählen wir zu den deutschlandweit führenden Kliniken. Jährlich werden rund 200 Patienten und Patientinnen mit den verschiedensten Formen der systemischen Sklerose untersucht und behandelt – je nach Schwerpunkt der Erkrankung wahlweise in der Klinik für Innere Medizin/Rheumatologie oder der Dermatologie.
Der Begriff bedeutet übersetzt aus dem griechischen „Faser-Muskel-Schmerz". Das Schmerzsyndrom wird durch ein Zusammentreffen verschiedener Symptome definiert, daher sprechen Mediziner auch vom Fibromyalgie-Syndrom.
Das Fibromyalgie-Syndrom ist ein komplexes und schwer durchschaubares Krankheitsbild, das zusätzlich von anderen Beschwerden wie Müdigkeit und Erschöpfung, nicht erholsamem Schlaf und Schwellungsgefühlen begleitet wird.
Eine Diagnose ist oft schwierig und langwierig, da Röntgenbilder, MRTs und umfangreiche Laboruntersuchungen keine Erklärung geben. Therapeutisch haben sich u.a. Sport- und Bewegungstherapie, physikalische Anwendungen sowie verhaltenstherapeutische Maßnahmen bewährt.
In einem fächerübergreifenden Team – bestehend aus Ärzten, Psychologen, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten erarbeiten wir für jeden Patienten und jeder Patientin ein individuelles Therapiekonzept. Dieses Konzept wird ständig an die Behandlungsfortschritte angepasst. Dabei steht der Patient im Mittelpunkt. Jeder beteiligte Experte beurteilt aus seinem fachlichen Blickwinkel die Erkrankung.
Jährlich werden bei uns über 100 Patienten und Patientinnen mit den verschiedensten Formen des Fibromyalgiesyndroms untersucht und behandelt.
Spondyloarthritiden sind chronisch entzündliche Systemerkrankungen, die mit einer Entzündung an der Wirbelsäule einhergehen. Die klassische Spondyloarthritis ist die ankylosierende Spondylitis (Ankylose = Gelenkversteifung; Spondylitis = Entzündung eines Wirbelkörpers), auch Morbus Bechterew genannt.
Das klinische Erscheinungsbild der Spondyloarthritiden ist in erster Linie durch das Vorhandensein von entzündlichen Rückenschmerzen gekennzeichnet. Dieser beginnt in der Regel schleichend vor dem 45. Lebensjahr, tritt oft in den frühen Morgenstunden auf und bessert sich bei Bewegung. Weitere klinische Zeichen, die auftreten können, sind Gelenkschwellungen, eine Regenbogenhautentzündung an den Augen (Iritis bzw. Uveitis), entzündliche Sehnenansatzentzündungen, eine Schuppenflechte an der Haut (Psoriasis) oder eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung.
Behandelt werden alle Formen rheumatischer Erkrankungen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf entzündlich-rheumatischen Krankheitsbildern:
Bei der Behandlung unserer Patienten und Patientinnen folgen wir einem multimodalen Ansatz: Das bedeutet, dass nicht nur Rheumatologen, sondern auch Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Psychologen sowie der Sozialdienst einbezogen sind. Gemeinsam hilft Ihnen das hoch qualifizierte Team der Fachklinik, Ihre Lebensqualität zu erhalten, wiederzugewinnen und zu verbessern.
Im ärztlichen Aufnahmegespräch wird zunächst ein individueller Therapieplan erstellt. Auf dessen Basis arbeiten die Mitarbeiter des Terminschalters einen Wochenplan aus, den Sie in Ihrem Postfach finden. Bei den Facharzt-Visiten kann der Therapieplan bei Bedarf angepasst werden.
Zur rheumatologischen Behandlung nutzen wir insbesondere folgende Therapien:
Unsere Behandlungen passen wir laufend den evidenzbasierten Empfehlungen der medizinischen Fachgesellschaften an. Weitere Informationen zu Selbsthilfegruppen und Fachgesellschaften finden Sie hier:
Neben den ärztlichen Mitarbeitern verfügt der Fachbereich über Pflegepersonal mit rheumatologischer Qualifikation.
Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie, Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie, Zusatzbezeichnung Medizinische Informatik, Fachkunde Rettungsdienst
Seine Schwerpunkte sind die Behandlung von Psoriasis-Arthritis, rheumatologische Erkrankungen mit Haut- und/oder Nierenbeteiligung, Orphan diseases, ANCA-Vaskulitis, Systemischer Lupus erythematodes sowie Uveitis.
Fachärztin für Innere Medizin und Rheumatologie
Neu angereiste Patienten und Patientinnen werden in einer Einführung über die Fachklinik und auch Freizeitangebote informiert. Ein Rundgang vermittelt einen Überblick über die Einrichtung und die Standorte der Therapieangebote. Im Kurmittelhaus und zukünftig im Zentrum für Physiotherapie werden die ergo- und physiotherapeutischen Behandlungen durchgeführt. Die großzügigen und modernen Therapieräume der Fachklinik Bad Bentheim sind speziell auf die Bedürfnisse von Rheumapatienten und -patientinnen ausgerichtet.
Am Anreisetag erhält jeder Patient und jede Patientin einen vorläufigen Therapieplan, auf dem auch der Termin für die ärztliche Aufnahmeuntersuchung vermerkt ist. Bei dieser Untersuchung wird ein individueller Therapieplan für den Patienten oder Patientin erarbeitet. Jeder rheumatologische Patient oder Patientin erhält in den ersten Tagen ein Aufnahme-EKG und ein Aufnahme-Labor.
Die rheumatologische Abteilung umfasst insgesamt 70 Betten. Der Pflegestützpunkt befindet sich im ersten Obergeschoss des Hauses 6. Im selben Haus im Erdgeschoss sind Untersuchungsräume, die rheumatologische Arzt-Abteilung und die dazugehörigen Sekretariate untergebracht.
Die interdisziplinäre Psoriasis-Arthritis (PsA)-Sprechstunde an der Fachklinik Bad Bentheim versorgt Patienten, bei denen der Verdacht auf eine Psoriasis-Arthritis (Schuppenflechten-Rheuma) besteht.
Psoriasis-Arthritis kann bei Patienten, die an einer Schuppenflechte (Psoriasis) leiden oder bei denen es in der nahen Verwandtschaft Schuppenflechte gibt, auftreten. Die Symptome sind ähnlich wie bei einer rheumatoiden Arthritis, häufig ist die Verteilung der betroffenen Gelenke jedoch nicht symmetrisch. Die Psoriasis-Arthritis betrifft bis zu einem Drittel der Psoriasis-Patienten und kann sich auch erst Jahre nach Auftreten der Hauterkrankung manifestieren. Die Psoriasis-Arthritis ist heutzutage sehr gut therapierbar.
Jährlich werden bei uns nahezu 1.000 Patienten mit der Diagnose oder der Verdachtsdiagnose Psoriasis-Arthritis zur therapieintensiven Behandlung und Rehabilitation stationär aufgenommen – je nach Schwerpunkt der Erkrankung wahlweise in der Klinik für Innere Medizin und Rheumatologie oder in der Hautklinik. Die Psoriasis-Arthritis kann sich mannigfaltig äußern. Somit stellt die Psoriasis-Arthritis hohe Anforderungen an Diagnostik und Therapie.
Die interdisziplinäre Psoriasis-Arthritis (PsA)-Sprechstunde zeichnet sich durch die enge Zusammenarbeit von Rheumatologen und Dermatologen an der Fachklinik Bad Bentheim aus. Je nachdem welches Symptom führend ist, wird die langfristige Versorgung in der ein oder anderen Klinik stattfinden, aber immer der gemeinsame Austausch gesucht.
Es liegt eine Kassenzulassung für die gesetzlichen Krankenversicherungen für Patienten mit Psoriasis-Arthritis (Dr. T. Rath) und mit Psoriasis vulgaris (PD Dr. A. Tsianakas) vor.
Die Systemische Sklerose (früher als Sklerodermie bezeichnet) ist eine seltene Erkrankung und zählt zur Gruppe der Kollagenosen. Kollagen ist ein wichtiger Bestandteil des Bindegewebes – es sklerosiert, wird hart und verliert seine Elastizität und somit seine Funktionsfähigkeit. Bindegewebe hat man aber nicht nur, wie der Name Sklerodermie es suggeriert, in der Haut. Die Blutgefäße, die inneren Organe – einfach alles, was durchblutet ist, ist mit Bindegewebe ummauert. So können ggf. nicht nur die Haut, sondern auch innere Organe wie Herz und Lunge, Verdauungstrakt und Nieren betroffen sein.
Die Fachklinik Bad Bentheim zählt zu den führenden Reha-Kliniken auf dem Gebiet der Systemischen Sklerose. Unsere Klinik für Innere Medizin und Rheumatologie arbeitet eng mit der Klinik für Dermatologie zusammen, so dass unsere Patienten fachübergreifend betreut werden. Die Behandlung erfolgt durch ein Team aus Ärzten, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Sozialarbeitern, Psychologen und Ernährungsberatern. Wir stimmen uns intensiv miteinander ab, um Beschwerden zu lindern und um die Entwicklung der Erkrankung langfristig positiv zu beeinflussen.
Da das Krankheitsbild bei Systemischer Sklerose bei jedem Patienten sehr unterschiedlich ist, erhalten die Patienten bei uns in der Klinik eine individuell abgestimmte Therapie. Unsere Behandlung der Systemischen Sklerose basiert auf dem Bad Bentheimer Konzept. Neben modernen Arzneimitteln setzen wir auf eine intensive krankengymnastische Betreuung sowie zusätzlich Behandlungen mittels Ergotherapie, Lymphdrainage und physikalische Therapie. Dazu kombinieren wir Heilbäder mit unserem Naturheilmittel Schwefelmineralwasser mit einer UV-Licht-Bestrahlung. Damit lassen sich in unserem Sonnenhaus Hautverhärtungen erfolgreich behandeln.
Es liegt eine Kassenzulassung für die gesetzlichen Krankenversicherungen für Patienten mit Systemischer Sklerose (Dr. T. Rath) und mit Sklerodermie / Systemischer Sklerose (PD Dr. A. Tsianakas) vor.
Anmeldung zur rheumatologischen Privatsprechstunde bei
Frau Rötting, Frau Horstjann oder Frau Wallmann unter der Telefonnummer: (05922) 74-5170 oder auch per E-Mail: ambulanz-rheumatologie@fk-bentheim.de
Um die Sprechzeit möglichst effektiv zu nutzen, bitten wir Sie, Ihren Besuch GUT VORZUBEREITEN. So können wir uns ein umfassendes Bild von Ihrer Erkrankung machen und es bleibt genug Zeit, Ihre Fragen zu beantworten.
Bitte erscheinen Sie MINDESTENS 15 MINUTEN vor dem vereinbarten Termin, damit vor dem Arztbesuch die Anmeldeformalitäten erledigt werden können
Vor der Terminvergabe benötigen wir folgende Unterlagen:
Wir melden uns nach Einsicht der Befunde bei Ihnen und besprechen das weitere Vorgehen.
Im Rahmen der GKV-Versorgung besteht eine persönliche Ermächtigung für folgende Krankheitsbilder:
Zur Behandlung ist eine Überweisung von einem niedergelassenen Vertragsarzt/Ärztin mit der o.g. Diagnose notwendig. Die Rheumasprechstunde wird als Terminsprechstunde geführt. Informationen und Termine werden über die rheumatologische Ambulanz/Sekretariat vergeben.
Telefon (05922) 74-51 10
Fax (05922) 74-74 51 10
E-Mail: rheumatologie@fk-bentheim.de
Telefon (05922) 74-51 70
Fax (05922) 74-74 51 71
E-Mail: ambulanz-rheumatologie@fk-bentheim.de
Mo-Do 8.30–12 Uhr und 13–16 Uhr
Fr 8.30–12 Uhr und 13–14 Uhr